No sheep, no Border Collie?

Der Border Collie ist der Überflieger unter den Hütehunden, jedoch wird er heutzutage auch immer häufiger als Sport- und Familienhund gehalten. Die Entwicklung in letztere Richtung wird von Hüte-Border-Besitzern nicht gern gesehen, da sie der Meinung sind, dass Border Collies ohne Schafe und Hüte-Job nicht artgerecht gehalten werden können. In der in Deutschland üblichen Koppelhaltung der Schafe wird meist gar kein Hütehund benötigt. Und, wenn etwa für den Hund extra ein paar Schafe gehalten werden, damit er etwas zu hüten hat, könnte die lange Ausbildung zum Hütehund des Borders bedenklich für die Schafe sein, denn ein unerfahrener Hütehund setzt die Schafe mehr unter Stress, als dass er sie hütet.

Die meisten Border Collies können auch ohne Schafe gut leben und zeigen deshalb nicht mehr Verhaltensprobleme auf, als solche die Gelegenheit zum Hüten haben. Border Collie Züchter weisen auf eine Arbeitslinie und eine Showlinie hin. Bei letzterer soll der Hütetrieb auf ein Minimum reduziert sein. Diese Aussage ist jedoch mit Vorsicht zu geniessen, da auch  einer Showlinie echte „Workaholics“ entstammen.

Um Verhaltensprobleme weitestgehend zu vermeiden, brauchen Border Collies viel „geistige“ Auslastung in Form von Bewegung und Beschäftigung. Jedoch dies zu Übertreiben sollte man auch vermeiden, denn Border Collies neigen dazu sich hineinzusteigern. Wenn der Hund also überdreht, sollte man unterbrechen und dem Hund eine Ruhepause verpassen. Besonders junge Border Collies sind oft unermüdlich und können zur Abschottung der Reize in ihre Hundebox gebracht werden um zu vermeiden,dass sie zu Action-Junckies werden. Wenn man bedenkt, dass auch arbeitende Borders nicht ständig an den Schafen sind, sondern die meiste Zeit auf dem Hof der Farm verbringen, wird einem klar, dass ein Über-Bespassen des Hundes nicht nötig ist.