Auswärts essen…
Hallo ihr da draussen,
In den letzten Tagen hatte ich leider keine Zeit mich hier zu melden. Puuh…muss mich echt konzentrieren. Jeden Tag will Frauchen und/oder Herrchen was anderes. Heute jedoch dachte ich: ‚Melde dich mal und erzähle denen da draussen was wir heute so gemacht haben‘.
Mal wieder ein seltsamer Tag – also schon lustig, nur ich versteh die Welt der Zweibeiner noch nicht so ganz. Also da wäre zunächst mal die Sache mit dem Pippi:
Es regnet Schafe und die schleppen mich alle 10 Minuten raus in das Sauwetter und sagen immer: Mach Pippi, mach Kacka und manchmal sogar beides zusammen. Ok, wenn ich muss, dann finde ich das nicht so schlimm, aber doch nicht alle 10 Minuten. Liebe Zweibeiner, das ist übertrieben – es ist saunass und windig da draussen! Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch noch nicht rausgefunden habe wie ich denen das jetzt beibringen soll, wenn ich wirklich mal dringend muss. Im Notfall suche ich daher immer noch zwischendurch ein stilles Örtchen IM Haus auf. Aber hey, es ist noch kein „sauberer“ Border vom Himmel gefallen, oder?
Okay aber das nur am Rande. Eigentlich wollte ich von meinem Mittagessen erzählen. Alles fing damit an, dass Frauchen gegen mittag nach mir gerufen hat und mich dann an den blauen Strick gebunden hat um mich anschliessend zur Vordertür rauszulocken. Da war ich doch noch nie. Da fahren solche Kisten mit lautem Gebrumme vorbei. Da will der Lou nicht hin! Also hab ich den Rückwärtsgang eingelegt. Hat aber wie ihr euch sicher denken könnt nix genutzt. Frauchen hat mich geholt und raus getragen.
Und dann ging es los. Das erste Mal ne Runde um den Block, vorbei an anderen Zweibeinern, an anderen Zweibeiner-Hütten, an den brummenden Kisten – immer Frauchen im Blick. Nicht dass ich Angst hätte der blaue Strick hält nicht, aber wer weiss, vielleicht vergisst mich Frauchen irgendwo. Also besser immer zu Frauchen gucken, nicht ablenken lassen. Das Borderleben ist kein Zuckerschlecken, ich sag es euch. Und da – was sehen meine Augen? Mama Nell? Jippi, komm mir müssen dahin, Sindy! Und dann, als wir näher kamen, war die Enttäuschung gross und ich gebe zu, ich hatte ein ganz klein wenig Angst, aber nur ein ganz kleines bisschen, ehrlich! Das war gar nicht Mama Nell, das war so ein ähnlicher Vierbeiner, aber viel viel dicker und auch viel älter als meine Mama. Der andere Zweibeiner hatte die auch an so einem Strick und winkte uns vorbei. Die Bordermix-Dame sah jedenfalls nicht so freundlich aus wie die Vierbeiner, die ich bisher kennengelernt habe. Nun gut, vielleicht hatte sie ja einen schlechten Tag oder mochte einfach das Regenwetter nicht.
Alles in allem war es dann doch nicht so schlimm wie ich anfangs befürchtet hatte. Frauchen hätte ja gleich sagen können, dass sie mein Mittagessen in der Jackentasche mit rumschleppt und wir heute AUSWÄRTS ESSEN!
Endlich zu Hause angekommen, wollte Frauchen schnell rein ins Trockene. Ich nicht! Schliesslich habe ich die ganze Zeit mein Pippi eingehalten und war nun heilfroh meinen Garten wieder zu sehen.
Satt, tropfnass, matschig, aber zufrieden, liess ich mich dann in meine Wohnzimmer-Höhle fallen und gab mich den Träumen von der grossen Welt hin.
Pfötchen
Euer Lou